Nach 20 Jahren – die ICAO stimmt Klimaabkommen zu – keine Reduzierung

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Pressemitteilung

B Ü N D N I S   D E R   B Ü R G E R I N I T I A T I V E N (BBI)
Ü b e r  8 0  I n i t i a t i v e n i m R h e i n – M a i n – G e b i e t

Bereits im Kyoto-Protokoll von 1997 wurde die UN-Luftfahrtorganisation ICAO beauftragt, Emissionen von Treibhausgasen aus dem Luftverkehr zu begrenzen. Erst nach fast 20 Jahren hat die ICAO-Hauptversammlung in Montreal jetzt einem globalen Klimaabkommen zugestimmt. Kernstück des Abkommens ist ein noch zu entwickelndes sogenanntes Offsetting-System, mit dem ab 2020 weiter anwachsende CO2-Emissionen des Luftverkehrs kompensiert werden sollen. Von einer Reduzierung der CO2-Emissionen des Luftverkehrs ist nicht die Rede.
Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft hat das Offsetting-System wie folgt erklärt: „Kohlendioxid-Emissionen, die durch Wachstum im Luftverkehr entstehen, sollen an anderer Stelle kompensiert werden. Dazu werden Klimaschutzprojekte aufgesetzt, etwa zum Umstieg von fossilen Energien auf erneuerbare Energien in einem lateinamerikanischen Dorf.“ (BDL Luftfahrt aktuell 4/2016).

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Es stellt sich die Frage, wie viele Kohleöfen und Dieseltrecker auf erneuerbare Energien umgestellt werden müssen, um die CO2Emissionen eines einzigen Jumbo-Jet-Flugs auszugleichen. Das Offsetting-System ist naiv, voller unrealistischer Phantastereien und sogar gefährlich: Zertifikate auf Wälder und landwirtschaftliche Flächen als Offsetting-Projekte treten in Konkurrenz zu Flächen für Ernährung, Land- und Waldwirtschaft sowie Wildnis. Die Verlierer sind schon jetzt absehbar. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird größer.
Die CO2-Emissionen aus dem Wachstum des Luftverkehrs bis 2020 nimmt das Abkommen als gegeben hin. Erst das Wachstum ab 2020 soll durch das Offsetting-System erfasst werden. Das ist keine Lösung. Bedrohliche Klimaveränderungen, die schon jetzt die Menschheit zu spüren bekommt, werden ignoriert und es gilt ein „weiter so“. Bis 2026 ist die Teilnahme am Programm sogar nur freiwillig und erst ab 2027 sind die Vorgaben des bis 2035 geltenden Abkommens verpflichtend, was danach kommt, bleibt offen.
„Luftfahrtunternehmen arbeiten gewinnorientiert und werden keinen Handschlag mehr als notwendig machen. Zwanzig Jahres hatte die ICAO Zeit, etwas Wirksames und Verbindliches auf die Beine zustellen. Was heraus gekommen ist, wirkt wie ein Gütesiegel der Vereinten Nationen für einen der größten Umweltsünder, das Flugzeug.“ so Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen.[/read]

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