Lärmobergrenze – Verkündigung eines Bündnisses

Gestern wurde ein Bündnis (s. unten) verkündet. Ziel ist die Einhaltung von Obergrenze des Lärms, der durch die An- und Abflüge vom Frankfurter Flughafen in der ganzen Rhein-Main-Region hervorgerufen wird. Dabei soll der Fluglärm reduziert werden. Dies kling erstmal gut, aber wie ist der Inhalt und wie sind die Folgen für die Bürger?

Es gibt den Planfestellungsbeschluss zum Ausbau der Flughafens. Dort wird die erwartete Anzahl der Flugbewegungen bis zum Jahr 2020 zugrunde gelegt. Daraus lassen sich die Flächen mit 55 dB-Dauerschallpegel und 60 dB-Dauerschallpegel am Tag ermitteln.

Die tatsächliche Entwicklung der Flugbewegungen zeigt, dass diese erwarteten Zahlen im Jahre 2020 wohl gar nicht erreicht werden:

Hier die Flächen-Darstellung, innen der Ist-Stand, außen die Planung für 2020 und die durchgezogene Linie die betroffene Fläche entsprechend der o.g. Vereinbarung zwischen Ministerium und der Flugzeug-Welt.

Was bedeutet dies?

  • Die Prognosen für 2020 waren falsch.
  • Der gegenwärtige Fluglärm ändert sich nicht.
  • Die Lärmschutz-Zonen werden kleiner.

Wie bereits vor einem Jahr dargestellt kann diese Reduzierung der Lärmschutzzonen die Bautätigkeit anregen, auch für Kindergärten und Schulen in Gebieten, die bisher aus Lärmschutzgründen tabu waren.

Sind diese Bauten errichtet, dann stehen sie mindestens 30 Jahre, die Vereinbarung des Bündnisses ist aber freiwillig, d.h. niemand muss sich daran halten.

Diese Vereinbarung über die Obergrenzen zeigt nun amtlich, dass die Planungen falsch waren. Der Bau der Nordwest-Landebahn war nicht notwendig, der zusätzliche Lärm im Kinzigtal durch die Absenkung der Flughöhen war ebenso nicht notwendig.

Die Reduzierung der Lärmschutzzonen ist ein Freibrief für den Bau in bisher gesperrten Flächen ohne dass der tatsächliche Fluglärm irgendwo geringer wird. Daher unterstützen die Gemeinden (sprich: Fluglärmkommission) diesen Plan, ohne Rücksicht auf die in der Norah-Studie festgestellten schädlichen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche.

Zusammengefasst: eine trickreiche und folgenreiche Täuschung für die jetzigen und künftigen Menschen im Rhein-Main-Gebiet.

Bündnispartner: Frankfurter Fluglärmkommission, Forum Flughafen und Region, Fraport, Deutschen Lufthansa, Condor und BARIG, einem Zusammenschluss von rund hundert Fluggesellschaften und das hess. Ministerium für Wirtschaft unter Tarik al-Wazir.

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